Saterfriesisches Wörterbuch
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namme

1. nennen: 1.1 jo wollen nit ap aan Dai namd wäide : sie wollen nicht an einem Tag genannt/erwähnt werden (= sie wollen nichts voneinander wissen). 1.2 dät Bäiden nit bie Nome namme : das Kind nicht beim Namen nennen; sich undeutlich, verhüllend ausdrücken.

Grúund, -e, die/ju

1. Grund, Erdboden: 1.1 an/ ap dän Grúund haue: 1.1.1 niederschlagen. 1.1.2 hinfallen (is) 1.2 an dän Grúund smiete : zu Boden werfen. 1.3 ju Lieke stoant noch buppe dän Grúund : die Leiche steht noch über dem Erdboden. 1.4 (von einem, der krank aussieht): hie kuudunnerdän Grúund seten häbe : er könnte unter der Erde gesessen (= gelegen) haben. 1.5 fon Grúund ap an : von Grund auf: 1.5.1 du moast dät fon Grúund ap an lere : du sollst das von Grund auf lernen. 1.6 iek mout ju Seke ap dän Grúund gunge : ich muss die Sache gründlich erforschen. 2. Meeresboden: 2.1 dät Skip is ap Grúund ronnen : das Schiff ist auf Grund gelaufen, hat den Meeresboden berührt. 2.2 iek kon naan Grúund moor kriege : ich kann den Meeresboden nicht mehr spüren. 3. Flussbett: dät Woater waas so läig, man kuud dän Grúund sjo, ap dän Grúund kiekje : das Wasser war so niedrig, man konnte das Flussbett sehen, auf das Flussbett schauen. 4. Besitz an Grund und Boden: 4.1 iek stounde hier ap mien oaine Grúund : ich stehe hier auf meinem eigenen Grund und Boden. 4.2 jo hieden nit fúul Grúund : sie hatten wenig Land. 5. Grund, Motiv, Beweggrund: 5.1 so wät däd man nit sunder Grúund : so etwas tut man nicht ohne Motiv. 5.2 koast du mie dän Grúund namme? : kannst du das begründen? 6. einheitlich gestaltete oder wirkende Fläche, die den Hintergrund für etwas bildet: deer konnen wie naan Grúund moor ounkriege : die natürliche Farbe kommt trotz gründlichen Waschens nicht zum Vorschein, so schmutzig ist das Stück. 7. Charakter: deer sit n gouden Grúund oane : der Mensch hat einen guten Charakter.

Luchttriljen, dät

Zittern der Luft bei extremer Wärme: dät Luchttriljen namme wie „Súmerkatte“: das Zittern der Luft bei extremer Wärme nennen wir „Sommerkatzen“.

múurje

mauern: do Fräizen namme aan, die múurt un timmert, n Nätglieker : die Ostfriesen nennen jemanden, der mauert und zimmert einen Nettglieker .

Nome, -n, die

1. Name: 1.1 bie Nome namme, roupe: beim Namen nennen, rufen; etwas Negatives unbeschönigt darstellen. 1.2 in Nome fon dän Búrenfoogd: im Namen des Bezirksvorstehers. Ruf, Leumund: hie häd naan gouden Nome : er hat einen schlechten Ruf. 3. Unterschrift: du moast din Nome unner dän Bräif sätte : du musst deine Unterschrift unter den Brief setzen.

noordersk

1. nordisch; im Norden zu Hause, sesshaft: 1.1 noorderske Foulkere: nordische Völker. 1.2 do Gräinloundere namme sik sälven Inuit un sunt ook n noordersk Foulk: die Grönländer nennen sich selbst Inuit und sind auch ein nordisches Volk.

tüterje (a)

1. basteln: hie tütert sik deer wät tougjuchte : er bastelt sich da etwas zusammen. 2. pfuschen: wo kon hie sik n Hondwíerker namme, wan hie bloot so herumetütert? : wie kann er sich einen Handwerker nennen, wenn er nur so herumpfuscht.

nammenswäid

erwähnenswert, nennenswert.

nomenswäid

nennenswert, erwähnenswert. → nammenswäid

nomelk

nämlich. [wlfrs. nammentlik]

binamme

1. benennen: 1.1 wo wollen jie dät Bäiden binamme? : wie wollt ihr das Kind benennen? 1.2 hie is ätter sin Ooldbabe binamd : er ist nach seinem Großvater benannt. 2. ernennen: hie is as Búrenfoogd binamd wuden : er ist zum Bezirksvorsteher ernannt worden.

apnamme

1. aufzählen, indem man die Betreffenden beim Namen nennt: du kuust do Ljudene apnamme, do dät noch wíeten : du könntest die Leute beim Namen nennen, die das noch wissen.